Freitag, 3. Mai 2013

Einmal hin, Finaltickets drin…


30. April: Um 4:45 Uhr geht der Zug zum Flughafen Düsseldorf. Wir fliegen mit einem Charterflieger von Hamburg Airways, die auch genau zwei Flugzeuge besitzen. Der Service ist gut. mehrere Getränke (ohne Alk), Brötchen und später noch einen Riegel. Nach einem etwas holprigen Flug in einem sehr engen Flugzeug kommen wir leicht verspätet in Madrid an.

Reisegruppe Halbfinale im Estadio Santiago Bernabeu
In der Stadt (wir starten am offensichtlichen Haupttreffpunkt „Puerta del Sol“ – also Platz an der Sonne) herrschen schon schwarz-gelbe Farben. Wir gehen ein paar Meter und es gibt eine Bar, die den halben Liter frisch Gezapftes für einen (!) Euro anbietet. Warum es hier nicht von Borussen wimmelt, ist uns unklar. In Dortmund würde der Laden platzen. An jedem Tag! Dort lernen wir ein englisches Pärchen kennen, das morgens eine Stadionführung gemacht hatte und da ganz regulär (also auch zu regulären Preisen) noch Eintrittskarten kaufen konnte - hier unvorstellbar!

Nach dem dritten Glas (wir sind über acht Stunden auf und haben jeder nur zwei Brötchen gegessen) fängt die Lampe an zu brennen und wir beschließen über den Plaza Mayor zum Palast zu laufen (keine 500 m). Unsere einzige „internationale Auswärtsfrau“ in dieser Saison hat nicht ihren besten Tag: Zunächst verliert sie ihre Kamera, später auch noch das Ticket zwischen diversen Kontrollen am und im Stadion. Aufregung aber erstaunlicherweise kein Problem. Wir gehen zurück zum Platz „Sol“. Da geht die Post ab. Einstimmungsgesänge. Es hat sich eine Art Kreis gebildet. Da drin stehen abwechselnd ein Vogel, der sich zum Anpeitscher hinauf schwingt und eine Latino-Penner-Oma, die bettelt.

Wir fahren zum Stadion, werden x-mal kontrolliert. Eine super Stimmung aller Borussen, fast ein Lied folgt dem nächsten. Kaum Pausen. Die Madrilenen pfeifen ab und zu, wenn unser Tormann den Ball hat.

Aber dann: 1:0. Leichtes klatschen. Das war’s. 2:0. Doch, die leben ja tatsächlich. Wir stehen kurz vor dem Herzkollaps. Das Spiel nimmt jetzt kein Ende. Und es gibt kein Bier, um die Nerven zu beruhigen. Doch dann endlich: der Schlusspfiff!  Keine Ahnung, wie lange wir uns in den Armen halten. Unsere Jungs kommen später immer wieder raus auf den Rasen. Die Blocksperre vergeht wie im Flug. Am Ende kommt nochmal Kloppo. Einfach nur geil!
Vor dem Stadion brauchen wir dringend Pils. Ein Verbrecher verkauft uns ein paar Büchsen für Stück 4 €.

28 Stunden nach dem Start sind wir wieder in unserer schönen Heimat. Kaputt, aber glücklich. Finale!

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Schwarzgelbe Grüße von
: Manuel, Sebi, Birgit & Robin