Donnerstag, 19. September 2013

SOKO Kringe ermittelt in Napoli

Nach dem perfiden und hinterhältigen Raub des Kringe-Trikots unseres Präsidenten auf der After-Match-Party im Millers in London im Mai, war die Laune lange Zeit im Keller. Wembley war schon hart, aber dieser fiese Raub setzte allem die Krone auf. Nachdem sich unser Präsi seinerzeit zu einer großen Bravo-Foto-Love-Story breit schlagen ließ, in dem er jedem Dahergelaufenen sein Kringe-Trikot zwecks gemeinsamen Foto im Miller zum Anziehen aufzwang, wurde er am Ende des Tages gnadenlos bestohlen. Im Fokus waren schnell 3 Italiener, die sich als Napoli-Fans ausgegeben hatten und einige Afrikaner, die die Gutgläubigkeit unseres herzensguten Präsi ausnutzten. So glaubten wir zumindest. Personenkontrollen im Millers blieben damals erfolglos und so fand man sich letztlich mit dem Verlust des historischen Leibchens ab. Da uns eine Reise nach Afrika in diesem Jahr leider vergönnt bleibt, gab uns unser alter Kollege, Paulo Sousa, am 30.08. den entscheidenden Hinweis: einer heißen Spur sollten wir am 18.09. in Neapel nachgehen.
Schnell wurde von Schwarz-Gelbsucht die „SOKO Kringe“ um die Kommissare Mo und Holger gebildet, die von den beiden Spezialagenten und Auswärtsveteranen, Akki und Matthias, erfolgreich ergänzt wurde.
 
Um 03.59 Uhr sollte die Reise beginnen. Unter dem Deckmantel der Fanabteilung ging es Richtung Vesuv. Am Flughafen Düsseldorf wimmelte es schon von Schwatzgelben, die alle das gleiche Ziel hatten. Kringe-Trikots suchte man vergebens. Den Täter erwarteten wir auch nicht hier. Zur ersten Taktikbesprechnung fand man sich gleich direkt vorm Abflug ein und legte das Ermittlungstempo für den Tag fest. Dabei fiel gleich eine Gruppe Vorstadtcowboys auf, die ebenfalls scheinbar Richtung Napoli unterwegs waren, sich aber wohl nicht ganz sicher waren, was sie da wollten. Mottofahrt, Junggesellenabschied oder doch eher Dritte Halbzeit – wir waren uns nicht sicher. Definitiv gehörte die Crew nicht zur SOKO, den schwatzgelb schien bei denen eher nicht Programm zu sein… Der Flug verlief reibungslos. Auch Captain und Stewardessen fielen nicht ins Profil der Verdächtigen.
 
In Nepael hatte Kommissar Rizzo bereits ein 50-Mann-Taxi für uns Richtung Hafen gebucht. Am Hafen angekommen, wurden wir gleich von nicht erwarteten Freundlichkeit überschüttet. Hatte man unsere Mission durchschaut? Alle begrüßten uns herzlich. Borussia – Daumen hoch. Napoli 3, Borussia 0 folgte. Die Ermittlungen begannen. Das Programm sah vor, sich erst mal zu einer konspirativen Sitzung irgendwo mit Meerblick zusammen zu setzen. Schnell erreichten wir ein königsblaues Tor, mit der Aufschrift „Members only“. Eine als Yacht Club getarnte Brutstätte des Bösen! Special Agent Mo, nach eigener Auskunft mit italienischen Kenntnissen ausgestattet, versuchte uns Zutritt zu verschaffen. Ein gutgläubiger, Vespa-fahrender Italiner, sprang drauf an und versuchte uns in den Club zu schleusen. Leider vergebens. Garantiert, das Kringe-Shirt des Präsi sollte dort sein! Man lotste uns um den Club herum und gab uns den Tipp, dass wir weiter oben einen perfekten Einblick haben würden. Leider nein. Perfekter Blick ja, Kringe-Trikot nein! 
 
So musste die nächste Besprechung her. Dr. Peroni in groß unterstützte uns und wir beschlossen erst mal, ins Innere der Stadt zu gehen und die kleinen Hinterhofspelunken zu durchsuchen. Wieder empfingen uns die Einheimischen mit viel Zuneigung, um im Gegenzug nachzulegen, dass wir abends keine Chance hätten. Das erste Ristorante, dass wir fanden hatte offenkundig noch zu, zumindest saß ein alter Mann Salat zupfend vor der Tür. Schnell erkannte man unsere Absichten und deckte die Tische für uns. Der Kellner – natürlich Napoli-Tifosi- empfing uns wieder freundlich, erklärte die Rituale des Abends und servierte aufmerksam. Da irgendwelche BVB-Ultras mit Ultras von Catania Calcio befreundet sind, die wiederum mit den Ultras von Napoli gut können, hieß man uns herzlich willkommen (also meine Freunde sind auch Deine Freunde) – immer mit dem Zusatz, dass man Buyern Munich hasse (die vor 2 Jahren in der Napoli-Gruppe waren). Bei Pizza und eiskaltem Pils schmiedeten wir die nächsten Pläne. Sonderermittler Akki bekam derweil die neusten Eindrücke vom möglichen Tatort von Nobby Dickel übermittelt. Leider war er nicht zu einer persönlichen Erläuterung der Tatschen in der Lage. Der Kellner, mittlerweile nicht mehr im Kreis der Verdächtigen, gab uns den Tipp, wir sollten mal in der Vanilla Bar unsere Ermittlungen fortsetzen. Dort gebe es ggf. eine Spur, wo wir das Trikot finden könnten.
 
Wir machten uns auf den Weg. Unterwegs kämpften wir mit unzähligen Neapolitanern, die sich mit uns fotografieren oder den Schal tauschen wollten. Klare Sache, wir drohten aufzufliegen! Wir spielten das Spiel freundlich mit, verschönerten sogar ein Hochzeitsfoto und fielen letztlich in die besagte Bar ein. Hier schickte man erst mal einen albanischen Kellner vor, der aber gleich mal von seinem BVB-Trikot erzählte. Der Täter! – Nein, schnell sollte sich entpuppen, dass er sein Trikot irgendwann mal in Zusammengang mit einem Juve-Spiel erstanden hatte. Der Tipp mit der Bar war jedoch so heiß, dass wir entschlossen, die Ermittlungen auf diesen Laden zu fokussieren. Sofas, Sonne und Kaltgetränke, dazu ständig Passanten, die sich für Schwarzgelb interessierten. Nach einigen Stunden schien jedoch auch die Geschäftsführung Lunte gerochen zuhaben. Schell zeigte man uns ein Foto mit Aki Watzke vom Vortag und forderte uns auf, ein Liedchen zu trällern. Holger konnte schnell eine Runde Bier aushandeln, dafür durfte der Kellner gleich mal unsere Version von Kevins Europapokallied mit dem Handy filmen. Zwischendrin kamen immer wieder potenzielle Tatverdächtige, die uns mit ihrer Freundlichkeit um den Finger wickeln wollten. Mo gab irgendwann nach und tauschte aus ermittlungstaktischen Gründen seinen Schal mit einem Tatverdächtigen. Nach einiger Zeit war klar, hier war das Trikot auch nicht. Wir entschlossen uns nochmal, die Lokalität zu wechseln. Wir endeten wieder abseits und suchten ein Ristorante auf. Spaghetti, Pizza, Pils und die Erkenntnis, man können den Täter jetzt nur noch am Stadion finden!
 
Kommissar Rizzo hat für den Transport eigentlich Busse bestellt, aber unsere Ermittlung hatten zu lange gedauert. Also stiegen wir in die Verhandlungen mit der Taxifahrer-Connection ein. 25 € für 5 km, aber jeder wollte uns fahren. Egal. Durch die verstopften Straßen von Napoli ging es also ca. 70 min vorm Spiel zum Stadion. Mitten vorm Stadion stiegen wir aus und hofften, den Täter zu finden. Doch gleich wickelte man uns wieder in alt bekannter Manier um den Finger. Auf dem Vorplatz des Stadions empfing man uns mit den bereits bekannten Reaktionen. Fotos über Fotos und vieles mehr…Aber kein langarmiges Kringe-Trikot! Wir gingen zum Gästeblock, der zu unserer Überraschung – nein, wir wussten es vorher – leider nur zur Hälfte gefüllt war.
 
Das Stadion war – trotz seiner doch eher tristen Bauweise mit Laufbahn – beeindruckend. Der Support von Napoli – sensationell. Laut und vielleicht gefühlte 5 Minute ohne eine Pyro-Fackel irgendwo im Rund des Stadions. Bei uns anfangs auch gut. Leider ließ die Stimmung nach dem ersten Gegentor merklich nach, obwohl gerade da die Mannschaft Unterstützung gebraucht hätte. Man musste einigen Leuten förmlich in den Arsch treten, damit die mal ihren Mund aufmachten. Naja, was soll man dazu sagen. Die Stimmung flachte leider immer mehr ab. Kringe-Trikots – wie zu erwarten – Fehlanzeige. Schlusspfiff. Unsere Mission schien vorbei. Wo sollten wir jetzt noch das Trikot finden? Die Neapolitaner spendeten noch kräftig Applaus für uns. Nein, diese Fans können keine Diebe sein! Rizzo hatte noch mal ganze Arbeit geleistet, denn die Busse standen in großer Anzahl bereit, so dass wir pünktlich gegen Mitternacht wieder am Flughafen waren. Ein letzter Versuch von uns wurde unternommen. Ein Taxi wurde gechartert und lotste uns zu einer abgelegenen Pizzabude irgendwo in Napoli. Davor hatten alle vorher gewarnt, aber diese letzte Chance wollten wir wahrnehmen. Aber auch hier nix Neues: Kein Trikot, dafür Pizza, Pils, Napoli-Poster und nette Leute…
 
Um 03.50 Uhr gings zurück nach Deutschland.
Übrigens, die Gruppe von Mottofahrern von morgens waren in offizieller Funktion unterwegs. So kann man sich in Menschen täuschen…
 
Fazit: Die SOKO hat alles gegeben und sich für weitere Spezialeinsätze qualifiziert! Paulo Sousa hat uns eine Finte gelegt. Nix Kringe in Napoli, dafür nette Neapolitaner, Sonne, kaltes Pils, lecker Essen, geile Tour. Vielleicht klappts dann nächste Mal auch mit nem Dreier… Wir freuen uns aufs Rückspiel.
 
Ach ja, wenns gut läuft, können wir im Dezember 2014 dann der zweiten heißen Spur in Afrika nachgehen…
 
Nur der BVB.

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Schwarzgelbe Grüße von
: Mo & Holger

Mittwoch, 4. September 2013

...mein Herz schlägt nur für Dich - und für Fiege! / Schwarz und weiß wie Schnee!

VfL Bochum - SC Paderborn 4:2

Das letzte Wochenende im August sollte ganz im Zeichen des Fußballs stehen. Da ich die beiden Tage als Strohwitwer verbringen sollte, musste ein Plan her, wie man die Zeit verbringt. Warum also nicht der Fußballleidenschaft hemmungslos frönen? Für das Auswärtsspiel unseres BVB hatte ich mir noch ein Ticket über die Eintracht besorgt, Block 24 neben dem Gästeblock. Da das Spiel am späten Sonntagnachmittag angesetzt wurde, hatte ich am Samstag die Wahl zwischen den beiden Topspielen Alemannia Aachen vs. Sportfreunde Lotte und VfL Bochum vs. SC Paderborn. Da ich schon lange mal wieder an die Castroper wollte, viel mir die Wahl dann eigentlich relativ leicht. Anstoß war am Samstag um 13:00 Uhr, also richtig schön zur Primetime. Morgens noch eben ins Büro und einen Kollegen einarbeiten, ging es dann zum Bahnhof. Wie gewohnt gab es ein "freudiges" Wochenendgeschenk der Deutschen Bahn: mein Zug hatte satte 120 Minuten Verspätung! Gott sei Dank war ich aber direkt aus dem Büro zum Bahnhof gefahren und hatte keinen Boxenstop zu Hause gemacht. So konnte ich auf den letzten Drücker noch in den RE1 springen. Eine Straßenbahn später, und das Thema hätte sich erledigt, weil ich es sonst bei weitem nicht zum Anstoß ins Stadion geschafft hätte! So war aber alles im Lot. In freudiger Erwartung setzte sich der Zug in Bewegung. In Duisburg stiegen dann die ersten Bochumer zu. Leider verhieß das Wetter nichts Gutes und dies sollte sich dann in Bochum bestätigen. War es am Bahnhof noch trocken, goss es an der Castroper aus Kübeln, als die alt-ehrwürdige 306 aus dem Untergrund gen Himmel stieß. Ich suchte erstmal Unterschlupf an der Tanke vor der Krümmede. Die alten ranzigen Kassenhäuschen vor dem Ruhrstadion hat man mittlerweile abgerissen und durch einen miesen blauen Baucontainer ersetzt. Eine Überdachung gab es nicht und ich hatte keine Jacke mit. Endlich ließ es gg. 12:40 Uhr etwas nach und ich hatte die Wahl zwischen Kassencontainer geradeaus und Würstchenbude zur rechten. Ich entschied mich natürlich für die PoBu - eine weise Entscheidung! Kaum unter dem Vordach angekommen, öffnete Petrus wieder ordentlich die Schleusen. Konnte mir ja Latte sein, war ich doch im Trockenen und bestellte mir eine ordentliche Brat mit Senf. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für diese Bude brechen: Ruhrgebietscharme wie im Lehrbuch! Zwei Ommas mit Schürze schwangen die Pommes-Kübel, ein Oppa (stilecht im weißen Kittel) rotierte mit der Wurstzange. Und immer wieder wurde ein herzhaftes "Wer bekommt die Curry-Pommes?" eingestreut. Um 13:50 Uhr, es regnete immer noch ordentlich, gleichwohl nicht mehr so wie kurz zuvor, sprintete ich dann doch zur Kassenbude und holte mir eine Karte für die Ost (12€). Der erste Weg führte mich natürlich zum Bierstand. Für 3,60€ gab es den halben Liter Fiege. Pünktlich zur musikalischen Einstimmung erklomm ich die Stufen des Block P. Die Ost war gut voll,  Haupt- und Gegengerade waren gut gefüllt (Insgesamt 17.767 Zuschauer). Auf der West lungerten aber nur ein Paar Grüne rum. In einer mir noch unbekannten Vereinshymne wurde die Treue zum VfL besungen, während das Publikum seinerseits während des Refrains auch immernoch die Liebe zu Fiege-Bier Kund tat. Herrlich! Dann der obligatorische Höhepunkt: Bochum von Grönemeyer. Ich muss zugeben, dass ich da noch immer eine kleine Gänsepelle bekomme. Liegt sicherlich auch daran, dass, obwohl ich schon seit über fünf Jahren nicht mehr in Bochum wohne, die tollen sieben Jahre Studium an der Ruhr-Uni unvergessen sind. Durch zahlreiche Besuche an der Castroper hängt dazu auch ein kleiner Teil meines Fußballherzens an der grauen Maus. Das Spiel begann und der VfL legte gleich forsch los. Peddar sollte allerdings mal im Training Torschüsse üben, denn die Versuche waren alles in allem sehr kläglich. Auf den Rängen aber wirklich gute Stimmung. Leider verflachte diese zur Mitte der ersten Halbzeit Hand in Hand mit dem Geschehen auf dem grünen Rasen. Von dem Stehplatzblock der Gäste war auch nichts zu vernehmen. Also nutzte ich die Zeit um mich mit neuem Fiege einzudecken. Diesmal in Stereo. Auf die Tribüne kam ich gerade wieder rechtzeitig, denn Richard Sukuta-Pasu (der spielt mittlerweile beim VfL) hatte einen Tollwut-Anfall und fing an die Streitaxt zu schwingen. Folgerichtig musste sein Gegenspieler verletzt raus und bei Paderborn kam unser alter Bekannter Uwe
Auf die Zäune - aber noch mit allen Klamotten...
Hünemeier auf den Platz. Als sich alles schon auf die Pause einrichtete, ging es doch noch richtig rund. Erst bekam Paderborn plötzlich einen Elfer, dann legte man nach einer Ecke zwei Minuten später direkt noch einen nach. 0:2 zur Pause. Bochum war überlegen, Paderborn trug aber seine wenigen Angriffe immer sehr zielstrebig und strukturiert vor. Zur Pause nahm Peddar den platzverweisgefährdeten Sukuta-Pasu runter. Und der VfL kam mit neuem Elan aus der Kabine. 26 Sekunden nach Wiederanpfiff schlug es dann auch schon ein und man witterte Morgenluft, das Publikum war zurück und machte ordentlich Rabatz. Der Schiedsrichter brachte durch viele kleine Entscheidungen gegen den VfL weiter Pfeffer Pfeffer in die Bunde und erntete mehrmals ein gellendes Pfeifkonzert. Die Akustik und der Charme des Ruhrstadions erinnern mich immer etwas an das alte Westfalenstadion. Der VfL fightete und drehte die Partie noch zu einem 4:2 - die Castroper war ein Tollhaus! Ultras hingen oben-ohne auf den Zäunen, selbst die Geraden standen komplett und Peddar tobte vor Freude.
Insgesamt war ich sehr beeindruckt. Die Stimmungsblöcke präsentierten eine erstaunliche Bandbreite an Liedern, die man selten bis gar nicht in anderen Stadien hört. Dazu gibt es im Rahmenprogramm wenig Kommerz. Auf den Rängen fand sich dazu keinerlei Eventpublikum, weil der VfL ohnehin nur mittelmäßig in die Saison gestartet war. Richtig schön Old School.  Zum Dessert gab es dann noch ne Fiege für den Heimweg. Am Bahnhof war wohl auch noch etwas Bambule, aber zu dem Zeitpunkt war ich schon wieder Richtung Köln unterwegs.


Eintracht Frankfurt - BVB 1:2

Am Sonntagmittag ging es dann mit dem ICE nach Frankfurt. Mit Mo und Carsten hatte ich am Telefon ausgemacht, dass wir uns am Stadion treffen. Während ich um 14:00 Uhr zur U-Bahn schlenderte, hatten die beiden Recken nur noch 100km zu fahren und sollten somit weit vor mir da sein. Am Bahnhof Deutz lief mir dann Hans Leyendecker über den Weg, einer der renommiertesten Enthüllungsjournalisten Deutschlands. Für die Süddeutsche hat er bei MAN, Siemens und Co schon ordentlich Lunten gelegt. Aber der gute Hans zeichnet sich auch durch eine bedingungslose Liebe zur Borussia aus und so stieg er in BVB-Trainingsjacke mit mir in den Zug. Über die Hochgeschwindigkeitstrasse entlang der A3 ging es dann zum Riederwald. Eine Stunde vor Anpfiff war ich im Stadion und versuchte erstmal Mo und Carsten zu erreichen. Wie immer am Stadion konnte man sich den Versuch auch schenken, weil die Netze überlastet waren. Bei Bier und Sonnenschein lungerte ich vor dem Gästeblock rum, doch als ich die beiden zehn Minuten vor Anpfiff noch nicht gesehen hatte, musste Plan B her. Leider wurden die Blöcke im Waldstadion streng kontrolliert, sodass ich mich nich
Gästeblock in Frankfurt
t in den Gästeblock schmuggeln konnte. So blieb mir erstmal nur mein offizieller Platz im Eintracht-Block. Das Spiel begann und ich hatte schnell den Kaffee auf, weil um mich herum kaum ein Schwarzgelber zu sehen war. Aber es half ja nichts und ich konzentrierte mich auf das Spiel. Von Anfang an ging es rauf und runter und man konnte doch einen deutlichen Qualitätsunterschied zum Vortag feststellen. Nach keinen zehn Minuten machte Micki dann das 1:0 und im Gästeblock war gut was los. Lewandowski hätte wenig später nachlegen müssen, was nicht unerheblich zur Beruhigung der Nerven beigetragen hätte. So war es aber nichts mit Entspannung und die Eintracht kam durch katastrophale Aussetzer unserer Defensive zu einigen richtig dicken Chancen. Besonders Kollege Hummels tat sich diesbezüglich negativ hervor. Beim Ausgleich hat er dann auch sauber das Abseits aufgehoben, weshalb Klopp zur Pause zurecht Sokratis brachte. In der Halbzeit tigerte ich wieder zum Gästeblock, um vielleicht doch noch Mo und Carsten zu treffen. Das einzige, was ich aber fand, war ein wenig überlaufener Bierstand. Auf den Eintracht-Block hatte ich aber keinerlei Lust mehr und so griff ich arglistig in die Schauspielkiste: Ich lief auf einen Block im Gästebereich zu und tat so, als hätte ich meine Gästekarte verloren. Der Ordner kaufte es mir ab und ließ mich durch. Nur war der Block sehr klein. Er war nämlich genau der schmale Ring zwischen Ober- und Unterrang, der im Rest des Stadions die Logen bildet. Nur zwei Reihen Sitzplätze trugen jetzt nicht gerade dazu bei, in der Menge unterzutauchen und so stand ich dann die kompletten 45min neben besagtem Ordner. Das Spiel hatte nicht mehr ganz das Tempo wie zuvor, war aber weiter gut. Nach einer knappen Stunde fasste sich unser Armenier dann mal ein richtiges Herz und bat zum Tanz. Im Anschluss an die formvollendete Pirouette nahm er Maß und schweißte die Murmel mit einem satten Linksschuss in die Maschen. Im Gästeblock steppte im Anschluss mächtig der Bär. Trotzdem war die Eintracht weiter stets gefährlich und entsprechend froh war man beim Abpfiff. Meine S-Bahn zum Flughafenbahnhof sollte um 20:00 Uhr fahren. Aus Erfahrung wusste ich, dass der Gästeausgang in Richtung S-Bahnhof nach Schlusspfiff abgesperrt wird und man nur über Umwege zur Bahn kommt. Deshalb zog ich unmittelbar nach Schlusspfiff los. Ich kam erstaunlich gut durch und erwischte eine zeitige Bahn, weshalb ich am Flughafen sogar noch einen ICE früher erwischen konnte. Der Abend klang dann bei einer lustigen Runde im Bord-Bistro mit kölschen VfB-Fans aus, die beim Spiel gegen Hopp waren. Zwischenbruch bimmelte Mo noch durch. Er und Carsten waren erst kurz vor Anpfiff im Stadion, weil sie ewig in einem Stau vor Frankfurt gestanden hatten. Da ist die Fahrt von Köln mit dem ICE echt super und ich war exakt zwei Stunden nach Abpfiff wieder auf dem Sofa.

Fazit: Ein richtig schönes Fußballwochenende mit zwei tollen Spielen. An der Castroper bin ich diese Saison wohl nicht das letzte Mal gewesen...

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Schwarzgelbe Grüße von
: Basse