Samstag, 6. Juni 2015

Eine Reise ins Fürstentum

Sonntag, 22.03.2015, FC Vaduz – FC St. Gallen, 3:1

Skifreier Tag und was gibt es da nicht besseres, als sich irgendwo einen netten Ground in der Umgebung zu suchen. Nach dem der Wettergott im letzten Jahr unseren geplanten Besuch beim FC Südtirol in Bozen zunichte gemacht hatte, in dem er uns kurzerhand einschneien ließ, hofften wir nun in diesem Jahr auf bessere Bedingungen.
Der Weg sollte uns in diesem Jahr nach Liechtenstein führen. Dort ist der FC Vaduz beheimatet, der derzeit in der Schweizer Super League spielt. Gespielt wird im Rheinpark Stadion, was zugleich auch die Heimstätte der Liechtensteiner Nationalmannschaft ist und somit den höchsten UEFA-Kriterien gehorcht. Das Stadion umfasst 7.838 Plätze und liegt direkt am Rhein, am Fuße vom Schloss Vaduz.



Der FC Vaduz ist ein Traditionsverein, gegründet 1932 und Serienpokalsieger des Liechtensteiner Fußballverbandes. Der Verein pendelt seit Jahren zwischen der ersten und zweiten Schweizer Liga.

An diesem Wochenende stand nun das Derby gegen den FC St. Gallen an. Mats und ich sicherten uns vorsorglich Tickets im Vorfeld. Der Sitzer auf der Tribüne hinterm Tor kostete 25,00 CHF, Kinder bis 10 Jahren haben freien Eintritt.

Wir hatten einen ca. zweistündigen Anreiseweg von Südtirol inklusive einiger Maut-Stationen, fast durchgängig über die Vorarlberg-Autobahn. Vaduz erreichten wir dann auch planmäßig. Die Stadt ist eher beschaulich – wie das ganze Fürstentum. Geparkt wurde auf dem Parkplatz der örtlichen Sparkasse zum Nulltarif.  Das Stadion liegt sehr idyllisch in den Rheinauen. Das Bild wurde ganz klar von den Grün-Schwarzen, den Fans des FC St. Gallen dominiert. 5.500 Zuschauer waren dann letztlich beim Spiel zu Gast.

Der Schal mit satten 25,00 CHF entpuppte sich nun nicht gerade als Schnapper, aber gut, was solls. Dafür bekam Mats noch ein aktuelles Mannschaftsposter gratis dazu.

Im Stadion selber herrschte freie Platzwahl. Unter der Tribüne gibt es eine kleine Fankneipe, dazu zwei Verkaufsstände, an den die üblichen Speisen und Getränke, allerdings auch zu den üblichen (Über-)Konditionen verkauft werden. Wir ließen uns im äußeren Bereich unserer Tribüne nieder. In der Mitte hinterm Tor befand sich der Ultra-Block der Vaduzer, die auch ganz gut Alarm machten. St. Gallen nahm die komplette Tribüne auf der anderen Seite hinterm Tor ein, selbstverständlich ebenfalls mit sehr gutem und lautem Support.

Das Spiel war unterhaltsam, wenn auch nicht auf allerhöchstem Niveau. Man merkte das beide Mannschaften Heiß waren und auch gleich mit dem nötigen, körperlichen Einsatz zu Werke gingen. Technisch und vom Tempo her war es nicht unbedingt erstligatauglich, aber egal. Es ging gut hin und her  und zur Halbzeit führte Vaduz 2:0. Mit dem 3:0 schien das Spiel dann auch durch, bevor kurz vor Schluss, mit dem Anschluss durch St. Gallen, im tiefsten Inneren noch mal so etwas wie Spannung aufzukeimen drohte. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff hatten die St. Galler wohl registriert, dass das Spiel durch war und entschlossen sich kurz, noch mal etwas Hektik rein zu bringen. Nach einigen Scharmützeln mit der Heimtribüne auf der Geraden, folgte eine Art versuchter Blocksturm, der aber von den Sicherheitskräften unterbunden wurde.
Auch der Einsatz von ordentlich Pyro fehlte nicht während des Spiels. Im Gefühl des sicheren Derbysiegs nebelten die Vaduzer die Tribüne kurzerhand in roten Nebel, was besonders Mats faszinierte… Auch die Gegenseite setze ordentlich Rauch – hier selbstverständlich in grün – ein. Nach dem Spiel gabs für die Gäste eine halbstündige Blocksperre, was in der Schweiz aber wohl völlig normal ist und nicht den Aussetzern kurz vor Schluss geschuldet war.

Der Heimweg verlief wieder völlig stressfrei. Ist schon ein Unterschied, ob 5.500 Leute ein Stadion verlassen oder 80.000…

Die Tour war wirklich cool und hat sich gelohnt!

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Schwarzgelbe Grüße von
: Holger und Mats