Samstag, 22. Oktober 2016

Ingolstadt

Los ging’s gegen 8:00 ab Dortmund. Die Fahrt verlief ohne größere Staus und dauerte knapp unter 6 Stunden. Wir hatten uns ein Zimmer etwas außerhalb der Stadt genommen. Einfach, aber dafür ein sehr gutes Frühstück am nächsten Morgen. Da wir nach dem Spiel nicht zurück zum Hotel sondern direkt in die Stadt wollten, fuhren wir dekadent mit dem Taxi zum Stadion. Ich dachte zunächst, wir würden an einem Umspannwerk aussteigen – zumindest sah das Stadion so ein Bisschen so aus, wie Baumarkt, der als Straßenbahn getarnt war. Was man denen allerdings lassen muss: Vor dem Stadion gibt es eine Art Holzhütte, wo es Bier und zünftiges Essen gibt. Da ich das vorher jedoch nicht wusste, hatte ich eine Fleischwurst und einen Apfel dabei. Beides musst ich am Eingang abgeben – es wurde allerdings ordentlich mit einem Aufkleber versehen, so dass ich es nach dem Spiel zurückbekam. Vom Stadion aus gab es dann einen kostenlosen Shuttleservice in die Innenstadt. Die Innen-/ Altstadt ist recht klein, ganz nett, aber einen Städtetrip muss man nicht hin machen. Dort konnte man günstig und zünftig speisen. Die Kneipenlandschaft für das Bier danach war allerdings doch sehr überschaubar. Und noch überschaubarer waren die Taxen, die einen hätten ins Hotel bringen können.
Fazit: Es ist schon eine Ochsentour und die Leute/ Fans dort sind ganz ok. Allerdings trugen viele zu ihrem Verein noch zusätzlich einen Langeweilerschal, so dass man nach einem Abstieg wohl direkt wieder auf die umsteigen kann.

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Schwarzgelbe Grüße von
: Manuel

Freitag, 22. Juli 2016

Und dann kam Anfield...

Nach den vielen schönen Touren der vergangenen Jahre gibt es nicht mehr viele Städte und Stadien in Europa, die man mit dem BVB in Europa noch wirklich sehen muss. San Siro, Nou Camp, Old Trafford, danach wird die Luft schon dünn! Das soll ja nicht heißen, dass man keine Lust mehr auf gesellige Europatouren mit den Freunden des FCs hat, aber so der letzte Funken, dieses „Wow, da muss ich hin!“ ist nicht mehr die Regel. Und dann kam die Auslosung zum Viertelfinale, dann kam Anfield! Es gibt ja wenige Ereignisse im Leben, da weiß man ein Leben lang, wo man gewesen ist, als die Nachricht kam: An 9/11 habe ich mit einem Kumpel eine Gartenhütte gebaut, als Papst Johannes Paul II. zu seinem Chef gerufen wurde, tigerte ich durch Kapstadt und als Molsiris uns am Leben gelassen hat, stand ich im Real in Duisburg an der Kasse. Als Alex Frei uns im März 2016 Liverpool zugelost hat, habe ich mit meiner Frau in Köln beim Inder zu meinem Geburtstagsmittagsessen gespeist und mein Handy brummte plötzlich Amok. Und ohne auch nur eine Sekunde in die What’sApp-Gruppe des Fanclubs zu schauen, wusste ich, wen uns unsere alte Losfee spendiert hatte. Nach dem Dessert riskierte ich einen ersten Blick und Teile des Vorstands, die Sektion Warendorf sowie Nicole schmiedeten bereits Reisepläne. Ich hatte mit der Frau den Deal, dass ich in der Rückrunde eine Europa-Tour machen würde und diese Karte hatte war mit Porto schon gezogen. Für mich stand prinzipiell felsenfest, dass ich nicht nochmal fahren würde, bis…ja bis Anfield seinen Zauber entfachte. An dieser Stelle daher einen expliziten Dank an meine zauberhafte Gattin, die nach kurzer Besprechung die Reiseampel auf Grün setzte! Nächste Hürde war die Kartenvergabe. 

Im Angesicht des attraktiven Reiseziels und der begrenzten Kapazität des Stadions war es klar, dass ein Ticket alles andere als sicher war. Deshalb wurde mit der Gepflogenheit, erst die Flüge zu buchen und dann auf die Karte zu spekulieren, kurzerhand gebrochen. Ein paar Tage später kam dann die Kartenzusage für eigentlich alle, die von uns fahren wollten. Chrissy und Kulla flogen tags zuvor über Manchester (und machten dort schon mal einen drauf), Nicole & ich am Spieltag mit der Frühmaschine nach Birmingham sowie Manuel und ein Kumpel mit der Mittagsmaschine ebenfalls nach Birmingham (zu den Sorgen der letzteren beiden im eigenen Beitrag mehr…). Flug und Umstieg in die Bahn an die Merseyside verliefen optimal, sodass für Nicole und mich noch Zeit blieb, uns mit Pasty, Cider und Bier für die Fahrt zu versorgen.
 
In Liverpool war das ausgesprochen komfortable Hostel (im Namen meiner Bronchen danke ich Manuel, dass wir diesmal keine schwarzen Tepeten hatten...) mit Google Maps ruckzuck gefunden und wir trafen uns mit den schon bestens gelaunten Warendorfern auf der Matthew Street, wo es in diversen Pubs bereits hoch her ging. Gegen späten Nachmittag machten wir uns dann mit der Taxe auf den Weg zu einer Visite des alt ehrwürdigen Goodison Parks, von wo wir durch den Stanley Park den kurzen Weg nach Anfield antraten. Dort steuerten wir zielgerichtet den erstbesten Pub (King Harry) an, um auf Temperatur zu kommen. Immer mehr Reds strömten herein und es entwickelte sich eine herrlich angenehme Atmosphäre zwischen zwei Fangruppen, die sich mit höchstem Respekt gegenüber begegneten. Es wurden Schals und noch mehr Pints ausgetauscht, zusammen gelacht und diversen Vereinen und Funktionären die Pest an den Leib gewünscht. Irgendwann ergoss sich die Masse fast wie auf Knopfdruck auf die enge Straße, auf der sich jetzt tausende Fans sammelten.
Minuten später bog der Mannschaftsbus der Reds um die Kurve und die Meute war nicht mehr zu halten. Was für eine Stimmung! Schallende Gesänge, Bengalos – das ganze Brimborium. Wer da als Spieler nicht bis in die Haarspitzen motiviert wird, dem ist nicht mehr zu helfen. Wir machten uns nun ebenfalls auf den Weg ins Stadion. Wenn die Jungs da alle richtig mitmachen, kommt das YNWA wirklich gut. Die gute Anfangsstimmung wurde in den ersten zehn Minuten zu unserer Freude von einem Sturmlauf in Schwarzgelb jäh unterbrochen und das hätte gern auch so bleiben dürfen. Aber nach dem Anschlusstreffer zum 2:3 war das Stadion nicht mehr zu bremsen. Wenn Dir der Putz vom Oberrang auf die Rübe rieselt, dann weißt Du einfach, dass ein Stadion ein Spiel gewinnen kann.

Die Laune bei uns war entsprechend. Auf der Suche nach Gründen dackelten wir wieder in den Pub ums Eck und bedienten uns eines Hilfsmittels der ganz alten Schule: Biertrinken, bis der Schiedsrichter Schuld hat - und das ging erstaunlich gut! Die britische Politness tat Ihr Übriges und wir hatten noch einen sehr lustigen Abend. Der Stachel des Ergebnisses saß natürlich trotzdem tief, da half es auch nichts, dass am anderen Morgen bei der Abreise gefühlt halb Liverpool uns zu einem großartigen Auftritt auf den Rängen beglückwünschte. Dass auch unsere Gruppe eine gute Visitenkarte abgegeben haben, zeigt die Tatsache, dass vier Jungs aus Liverpool zum Supercup gegen die Tiroler bei uns zu Gast sein werden.

Schauen wir also mal, wo uns die Losfee als nächstes hinführen wird. Dann wieder in der Champagner-Liga. Wegen so Kleinigkeiten wie dem Erwerb des Eigenheims habe ich nicht vor, in der Hinrunde eine Europa-Tour zu machen - wahrscheinlich bis irgendein Altgedienter den FC Barcelona aus der Lostrommel zieht ;-)

P.S.: Sollte jemand mal nach Liverpool kommen, geben wir den guten gemeinten Rat, niemals zu Bon Jovi auf einem Barhocker zu tanzen!


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Schwarzgelbe Grüße von
: Basse mit Nicole, Chrissy & dem Kulla Sepp

Donnerstag, 2. Juni 2016

Liverpool



Schon der Name allein löst bei vielen Fußballbegeisterten Gänsehaut aus. Und nun hatten wir auch die Gelegenheit mit unserem Team dort zu spielen. Wir waren zu sechst vor Ort, angereist jeweils in zweier Gruppen. Ich war mit Manni eine der Gruppen, wir hatten uns ja ziemlich vor einem Jahr in Turin kennen gelernt. Wir wollten wenigstens einen Tag vor Ort haben, um die Stadt anzusehen. Wir flogen am Donnerstag hin und am Samstag zurück. Richtig gut erreichen kann man die Stadt nicht. Wir flogen daher nach Birmingham. Von dort mussten wir allerdings noch eine längere Zugfahrt machen. Mit dem Zug von daheim nach Düsseldorf verbrachte ich daher mehr Zeit in Zügen als im Flieger und gab dafür auch fast so viel aus. Unsere Anreise erwies sich als zu knapp, weil wir zum einen die Umsteigezeit nicht mit eingerechnet hatten und zum anderen die Stunde Zeit vergessen hatten.
Das Hostel lag laut maps weniger als acht Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, und die Zeit ist ja eher für Rentner angegeben. Manni hatte extra die Karte auf sein Handy runter geladen. Es konnte also nichts mehr schief gehen. Eigentlich. Scheinbar gibt es die Straße des Hostels zwei Mal. So liefen wir und liefen, die Leute auf den Straßen wurden weniger und die Wohnhäuser mehr. Doch lieber ein Taxi? Aber es kam keins. Da hielt ein Auto mit einem englischen Pärchen an und fragte uns, ob wir mit wollten. Wir waren etwas unschlüssig, da wir ja noch unsere Taschen dabei hatten. Die beiden fuhren an den Straßenrand und der Fahrer stieg mit einer Büchse Bier aus. Dachten wir – bis uns klar wurde, dass es ja der Beifahrer war. Die Tante der Fahrerin wohnte direkt (!) neben dem Stadion und die beiden konnten sozusagen als Anwohner dort parken. Polizeikontrollen sahen wir keine. Wir tranken noch zusammen mit den beiden und dem Onkel zwei Bier, bis wir uns ins Stadion aufmachten. Ich hatte noch eine Literflasche Wasser aus Plastik dabei. Alles kein Problem, alles konnten wir mit rein nehmen.

Nach dem Spiel feierten wir gemeinsam mit den Eingeborenen in mehreren Kneipen, jeder wollte uns auf ein Getränk einladen. Ob das Mitleid so groß war?
Am nächsten Tag waren nur noch Manni und ich da. Wir nahmen uns den Klassiker: Fisch und Chips, der Ketchup landete nur auf dem Fisch, nicht auf den Pommes. Das Wetter war typisch englisch. Am Abend probierten wir noch marokkanisch aus. Eine gute Wahl. Allerdings wurde kein Alkohol ausgeschenkt. Noch ein paar Kaltgetränke an der Bar und am nächste Morgen ging es heim. Es guter Trip – nur eine einzige Minute zu lang…

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Schwarzgelbe Grüße von
: Manuel

Donnerstag, 26. Mai 2016

Estádio Municipal de Braga e Estádio do Dragão

23.-25.02.2016 Sporting Braga – FC Sion 2:2 und FC Porto – Borussia Dortmund 0:1 

Die Losfee Alex Frei meinte es mal wieder gut mit uns und ermöglichte uns eine Reise ins schöne Städtchen Porto, zum Rückspiel der Europa League-Zwischenrunde im Estadio Dragao in Porto. Als Warm-up bescherte uns das Los zudem einen Besuch in Braga, wo das Rückspiel der Zwischenrunde zwischen dem SC Braga und dem FC Sion einen Tag zuvor auf dem Programm stand.

Los ging es am Mittwochmorgen ab Köln/Bonn. Das klassische Frühstück im Zug wurde in der erst besten (und einzigen) Bar im Abflugbereich fortgesetzt. Nachdem man bereits einige bekannte Gestalten gesichtet und begrüßt hatte, ging es in den Flieger Richtung Porto. Da das Spiel in Braga an dem Tag bereits um 17:00 Uhr Ortszeit angepfiffen wurde, war der Zeitplan eng gesteckt und es durfte nicht wirklich viel dazwischen kommen.
Traditionell ging der Biervorrat der Fluglinie schnell zur Neige – trotz äußerst fanfreundlicher Bierpreise – so dass schnell auf Ersatzgetränke umgeschwenkt werden musste.

Planmäßig wurde Porto erreicht. Nach kurzem Aufladen des Erfrischungsgetränkevorrats nahmen wir die nächste Bahn Richtung Innenstadt. Dort konnte wir, nach kurzer Wartezeit und erneutem Auffüllen des Getränkehaushalts unser Apartment beziehen. Nach kurzem Aufenthalt ging es gleich weiter zum Bahnhof. Dort wartete unser Zug in Richtung Braga. Nach einer Stunde erreichten wir Braga, wo wir auch gleich mit dem nächsten Taxi Richtung Stadion fuhren. Das Stadion ist einzigartig und dem einen oder anderen sicher noch von der EM 2004 im Gedächtnis. Dort holte damals Rudis Rumpeltruppe ein sensationelles 0:0 gegen die Fußballmacht Lettland… Vor dem Stadion waren die Schweizer Fans vom FC Sion gefühlt in der Überzahl. Die Karte war mit 50,00 € in der günstigsten Kategorie auch gleich ein richtiger Schnapper – aber was soll‘s. Europa League ist halt ein Gourmetspaß vom Feinsten.
Das Stadion war mit knapp 5.000 Zuschauern bei einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern eher spärlich besetzt. Einzig der Gästeblock war gut gefüllt. Im Stadion herrschte freie Platzwahl. Da es sich bei den Teams um weiß-rot gegen rot-weiß handelte, fielen die vielen schwarz-gelben (insbesondere für eine unbeteiligte Gruppe) schon deutlich auf.

Das Spiel versprach nicht wirklich Spannung, da Braga das Hinspiel in Sion mit 2:1 gewonnen hatte. Trotzdem entwickelte sich eine muntere Partie. Auf Seiten von Sion wusste ein gewisser Gekas zu Gefallen. Ein Stürmertyp, der uns nach wie vor ein Schauern in die Glieder fahren ließ, beim Gedanken an seine unzähligen Eiertore, die er in der Bundesliga für diverse Teams gegen uns erzielt hat. Ein Typ Stürmer, den es im modernen Fußball eigentlich nicht mehr gibt: weder schnell, noch technisch versiert, steht aber immer richtig und ist in der Lage, mit allen Gliedmaßen seines Körpers irgendwie den Ball über die Linie zu befördern…

Am Ende stand es 2:2. Sion hätte gefühlt den Sieg und das Weiterkommen verdient gehabt. Der Support der Schweizer war sehr ordentlich, was wir dann auch gleich entsprechend beim Verlassen des Stadions honorierten. Vor dem Stadion traf man sich dann noch an der einzigen Bierbude Bragas zum lockeren Kaltgetränk mit den Schweizern. Die Verständigung war eher schwierig, da die meisten Fans aus Sion lediglich Französisch sprachen. Chappi fanden alle toll, Alex Frei hingegen stieß auf wenig Begeisterung… Egal, mit dem Taxi ging es zurück zum Bahnhof. Dabei erwischten wir vermutlich den einzigen Nicht-portugiesischen Taxifahrer – er war Schweizer und der deutschen Sprache mächtig – was sich durch einen Zufall bemerkbar machte…

Mit dem Schnellzug ging es zurück nach Porto, wo wir noch in einer Bar mit romantischem Neonlicht den letzten Humpen nahmen, bevor der Abend letztlich in den gemütlichen, heimischen Gefilden bei einem Kanisterchen Rotwein und einer YouTube-Session zu Ende ging. 

Der nächste Morgen begann leicht fröstelnd. Auch wunderten wir uns, dass alles im Apartment mit einer feuchten Note versehen war. Der frische Morgentau im portugiesischen Sonnenlicht war es nicht, wie sich beim Blick in den Raum entpuppen sollte. Stattdessen grüßte der schwarze Schimmel von den Wänden… Erst jetzt wurde uns bewusst, warum unsere Bleibe so günstig war. Das Zähneputzen fand zur Sicherheit mit Rotwein statt. Alkohol tötet ja ab und so war man sich einig, dass man in dem Seuchennest lieber auf Nummer Sicher gehen sollte.

Zum Frühstück suchten wir das erst beste Café am Platze auf. Nach üppiger Bestellung entschlossen wir uns, den Tag mit einem Fläschchen Sekt zu beginnen. Manuel trieb es, ob der unklaren Kosten, die das verursachen würde, gleich den Angstschweiß auf die Stirn. Im Laden löste es eine gewisse Hektik aus. Sekt wird dort wohl nicht jeden Tag geordert und so musste schnell ein Sektkühler organisiert werden und die einzige Flasche aus der Auslage schnell für ein paar Minuten in den Kühlschrank. Stilecht servierte uns dann auch der Chef des Ladens das Getränk – zumindest wurde er extra aus den Hinterzimmern geholt um uns unser Getränk zu bringen. Schnell machten wir uns Freunde im Laden, in dem wir an die Bediensteten unsere schwarzgelben Aufkleber verteilten. Trotz Sprachbarriere kam man irgendwie ins Gespräch…

Danach stand eine Stadtführung auf dem Programm. 2,5 Stunden Walking Tour durch Porto. Wirklich empfehlenswert und verdursten musste man auch. Jetzt spielte auch das Wetter mit, so dass man sogar nur noch ein T-Shirt brauchte. Nach der Tour suchten wir die Uferpromenade auf, wo wir uns letztlich zum Essen und Trinken niederließen. Schwarz-gelbe Schals waren sehr begehrt. Doch da musste schon ein passendes Tauschobjekt für her. Der Wirt konnte allerdings lediglich einen Benfica- Schal auftreiben, der später im Stadion auf alle Fälle gut versteckt werden musste, da es sich um die Erzfeinde des FC Porto handelt.

Nach dem Spiel feierten wir noch in einer Kneipe, die direkt einen Kiosk integriert hatte. Für einen Donnerstag war hier die Hölle los – und es waren nicht nur Fußballfans!

Am nächsten Morgen regnete es Bindfäden und waren froh, dass es nicht am Tag zuvor so war. Beim Frühstück im Café unseres Vertrauens wurden wir freundlich von unseren neuen Freunden begrüßt, schade war’s, dass wir nicht noch bleiben konnten, aber so soll’s am Ende einer guten Reise auch sein!

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Schwarzgelbe Grüße von
: Manu, Basse, Marcel, Holger

Donnerstag, 21. April 2016

Ein Abend auf dem Ponyhof


23.01.2016 Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund 1:3

Obwohl ich mir geschworen hatte, nie mehr nach Gladbach zu fahren, tat ich es doch. Dieses Mal bestand die Schwarzgelbsucht-Reisegruppe nur aus mir sowie meinen beiden Jungs, 
Mats und Lars. Um im Sinne der beiden Jungs einen Parkplatz möglichst nah an der Betonschüssel zu finden, fuhren wir bereits relativ früh in Dortmund los, so dass wir bereits 2,5 Stunden vor Anpfiff irgendwo im Niemandsland zwischen Düsseldorf und holländischer Grenze ankamen. Für die beiden war es in ihrer jungen Fankarriere bereits ihr zweites Auswärtsspiel. Um einen möglichst guten Sitzplatz im Block zu bekommen, machten wir uns dann auch zeitig auf den Weg. Die Ponys waren – zumindest auf dem Hinweg - einigermaßen zugänglich, so dass wir ohne Probleme den Gästeeingang erreichten. Da wir nur eine Karte für Mats benötigten und Lars noch freien Eintritt hatte, forderte ich dann auch gleich mal beide auf, sich zusammen durch das Drehkreuz zu quetschen, was gleich Begeisterung bei den wartenden Schwarzgelben hervorrief: „Sauber, so macht man das“ oder „das kann man gar nicht früh genug lernen“.

Im Stadion liefen noch die letzten Minuten der 15:30 Uhr-Spiele. Das Erlebnis hatte ich bisher auch noch nie und meine Sorge, wie ich die beiden bis zum Anpfiff bespaßt kriegen würde, stieg. Doch Bratwurst, Pommes und Fanta ließen die Zeit kurz werden. Zudem füllte sich der Block Zug um Zug. Alles gut. Während ich zwischen Versorgungsstand, Toilette und eigener Nahrungsaufnahme pendelte, hatten die beiden Jungs ihren Spaß. Dank nette Borussen im Block, hatten die beiden auch immer eine gute Sicht aufs Spielfeld.

Es war schwierig abzuschätzen, wie die Mannschaft aus der Winterpause kommen würde. Die Ponys waren im Aufgalopp, während wir unser letztes Spiel in Köln ja in den letzten Minuten hergeschenkt hatten. Recht schnell zeigte sich, dass unsere Jungs hoch motiviert und sehr gut vorbereitet waren und die Ponys wenig entgegen zu setzen hatten. Ein wenig Zittern zwischendurch, das wars.

Mit einem hochverdient 3:1 Auswärtssieg ging es wieder heim. Rund um die Nord war die Stimmung nun nicht mehr ganz so gut. Die Jahrhundertelf der Ponys hatte es Mats irgendwie angetan und er fragte auf dem Weg die Namen der Spieler bei mir ab. Beim Jahrhunderttrainer, Hennes Weisweiler, meinte er, der würde ja wie der Geißbock in Köln heißen… Aua, das vor der Nordkurve der Ponys. Hoffentlich hats keiner gehört… Ich erklärte ihm dann schnell, dass dieser Vergleich hier zu schmerzhaften Erfahrungen mit dem Gegner führen könnte…

Die Rückfahrt war dann wie gewohnt in Gladbach. Man sitzt im Auto und wartet und wartet und wartet. Dann bewegt man sich mal wieder 2-3m und dann geht die Warterei von vorne los…

Gelungener Rückrundenauftakt im Ponypark.


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger, Mats, Lars

Einmal Niedersachsenstadion


12.09.2015 Hannover 96 – BVB 2:4

Mit zwei Schwarz-Gelbsucht-Reisegruppen ging es Richtung Niedersachsenstadion. Die Reisegruppe Manolo, Mo und Holger reiste per ICE aus Dortmund an, Robi. Chrissy und Horti per PKW aus der münsterländischen Provinz.

Der Zug war erwartungsgemäß sehr schwarzgelb. Mit ein paar Kaltgetränke gestaltete sich die Anreise recht kurzweilig und so erreichten wir die Landeshauptstadt dann auch recht zügig. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg durch die ziemliche volle Innenstadt Richtung Stadion. Mit ein paar Zwischenstopps erreichten wir dann auch das Gelände des Niedersachsenstadions und suchten den Weg zum Gästeblock.  
 

 
Dort wartete bereits die Warendorfer Abordnung auf uns, so dass wir uns bald auch durchs Drehkreuz ins Stadion drückten.

Endlich mal wieder ein Gästebereich, in dem nicht schon mit Panik in den Augen, unterstützt von bis an die Zähne bewaffneter Sicherheitsleute empfangen wird. Sehr sympathisch auch, dass man die Getränke nicht einschränkt, sondern ganz normal verkauft… Einzig die Organisation des Stadiondeckels bzw. 96-Karte ist schwierig. Egal, auch das wurde zeitnah erledigt, so dass man sich dann auch ein gemeinsames Plätzchen im Block suchen konnte. Die Stimmung war ausgelassen, das Bier wurde auch zügig geleert. Das Spiel entpuppte sich schnell als unterhaltsam, auch wenn 96 entgegen allen Naturgesetzen in Führung ging. Doch zur Halbzeit wurden die Dinge scheinbar wieder gerade gerückt und wir gingen mit einer 2-1 in die Pause. Unerklärlich dann, weshalb wir uns den Ausgleich fingen. Naja, auch 96 war das schleierhaft, so dass man sich dazu genötigt sah, uns durch ein Eigentor wieder auf die Siegerstraße zu bringen. Ein Elfer kurz vor Schluss erstickte dann die letzten Zweifel am erneuten Auswärtssieg dieser jungen Saison.

Nach Spiel verabschiedeten wir uns. Die Warendorfer zogen zum Auto, wir zu Fuß Richtung Bahnhof. Die Zeit wurde eng und wir drohten den Zug zu verpassen. Es reichte dann glücklicherweise doch noch auf den letzten Drücker. Der Weg führte sofort ins Bordbistro, wo man gleich mit ein paar 96ern das Spiel beim fanfreundlichen Kaltgetränk analysierte. Nach einem unfreiwilligen Zwischenstopp in Bielefeld, setzten wir schlussendlich unsere Reise mit dem Regionalexpress nach Dortmund fort.

Bie-Bie-Bielefeld, da hab ich ein Bier bestellt…


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger, Manolo, Mo, Chrissy, Horti, Robi

Sonntags im Industriegebiet


23.08.2015 FC Ingolstadt 04 – BVB 0:4

Sonntagsspiel sind schon ein Dorn im Auge eines jeden Auswärtsfahrers. Sonntags irgendwo in der bayrischen Pampa bei einem traditionsbeladenen Neuling in der Liga sind dann noch mal die Schaumkrone auf dem Pils…

So klingelte der Wecker bereits gegen 4 Uhr an diesem Sonntagmorgen. Der Bus Richtung Audi-Stadt startete bereits um 05:30 Uhr vom Dortmunder Busbahnhof. Das erste Hefeteilchen also um 05 Uhr morgens, eigentlich die Zeit am Wochenende, wenn man das letzte Kaltgetränke vom samstäglichen Streifzug durch die Gemeinde nimmt…

Nach nur 6 Stunden feuchtfröhlicher Busfahrt erreichen wir Ingolstadt, d.h. wir steigen irgendwo an einem See aus mit Wald aus. Von Stadt und Stadion nichts zu sehen. Ein findiger einheimischer Wirt hatte ein paar Tage zuvor Werbung für sein idyllisches Lokal bei sämtlichen BVB-Fanclubs per Mail gemacht und so steuerte unser Bus dieses Lokal an. Zugegeben, sehr nett und urtypisch. Schnell gabs einheimische Kost auf die Gabel und ins Glas. Schnell kam man auch mit einigen Einheimischen ins Gespräch, die sichtlich überrascht – aber doch freundlich – vom schwarzgelben Mob bei der mittäglichen Brotzeit wurden. Fußball und Ingolstadt – das passt nicht. Ja, die Buyern oder der Club, die sind eigentlich des Ingolstädter Lieblingsclubs. Der FCI läuft nebenher, weils gerade bequem ist. Wenn schon Sport aus der Heimat, dann Eishockey, wo man als amtierender Meister ja auch durchaus erfolgreich ist.

Nach ein paar Pils bzw. Bräu machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Dieses lag fußläufig am Rande des Naherholungsgebiets. Unterwegs luden wir noch ein paar Kaltgetränke an einem Büdchen nach. „Pottbrause“, wie man abfällig unseren Wunsch nach Pils kommentierte…

Nach ca. 20 Minuten verließen wir das idyllische Plätzchen und standen auf einmal mitten in einem Industriegebiet. Die ersten Ingolstädter bekamen wir nun auch zu Gesicht. Das Stadion konnte also nicht weit sein. Zwischen Bauhof und Holzgroßhandel tauchte es dann auch auf. Schmuckkästchen wäre der falsche Ausdruck, architektonisch anspruchsvoll wäre übertrieben und Flair und Charme suchte man allenfalls auf den Brachflächen davor. Ein typischer Betonklotz der Marke Gladbach, Hoffenheim usw. Wie übliche, verzichtete man auch gleich auf die Fanversorgung vorm Stadion. Im Stadion wurde das leider mittlerweile fast überall übliche alkoholfreie Getränk angeboten. Eine Unart, die sich besonders in den Stadien der neueren Bundesligaclubs eingebürgert hat.

Die Stimmung der Heimfans war ganz passabel. Irgendwie merkte man, dass das Spiel etwas Besonderes war. Immerhin das erste Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte und dann gleich gegen uns. Der Gästeblock war voll und die Stimmung entsprechend gut. Das Spiel ist schnell erzählt. Nach abwartender, teilweise zäher erster Halbzeit, folgte der kurze Prozess in Halbzeit zwei. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung.

Nach dem Spiel stiegen wir gleich aus dem Block stolpernd in den Bus. Dieser parkte quasi direkt vorm Gästeblock. Die Rückreise verlief entsprechend. Die trockene Zeit im Stadion musste kompensiert werden. Aber irgendwann mussten auch wir Tribut zollen und die letzten 100 km gingen wir schon mal in die Einschlafphase über. Um 01:30 Uhr am Montagmorgen erreichten wir den ZOB in Dortmund.

Ochsentour, aber sehr geil. Trotzdem, Sonntagsspiele bei denen man quer durch die Republik reisen muss, muss man nicht immer haben…


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger