Donnerstag, 21. April 2016

Ein Abend auf dem Ponyhof


23.01.2016 Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund 1:3

Obwohl ich mir geschworen hatte, nie mehr nach Gladbach zu fahren, tat ich es doch. Dieses Mal bestand die Schwarzgelbsucht-Reisegruppe nur aus mir sowie meinen beiden Jungs, 
Mats und Lars. Um im Sinne der beiden Jungs einen Parkplatz möglichst nah an der Betonschüssel zu finden, fuhren wir bereits relativ früh in Dortmund los, so dass wir bereits 2,5 Stunden vor Anpfiff irgendwo im Niemandsland zwischen Düsseldorf und holländischer Grenze ankamen. Für die beiden war es in ihrer jungen Fankarriere bereits ihr zweites Auswärtsspiel. Um einen möglichst guten Sitzplatz im Block zu bekommen, machten wir uns dann auch zeitig auf den Weg. Die Ponys waren – zumindest auf dem Hinweg - einigermaßen zugänglich, so dass wir ohne Probleme den Gästeeingang erreichten. Da wir nur eine Karte für Mats benötigten und Lars noch freien Eintritt hatte, forderte ich dann auch gleich mal beide auf, sich zusammen durch das Drehkreuz zu quetschen, was gleich Begeisterung bei den wartenden Schwarzgelben hervorrief: „Sauber, so macht man das“ oder „das kann man gar nicht früh genug lernen“.

Im Stadion liefen noch die letzten Minuten der 15:30 Uhr-Spiele. Das Erlebnis hatte ich bisher auch noch nie und meine Sorge, wie ich die beiden bis zum Anpfiff bespaßt kriegen würde, stieg. Doch Bratwurst, Pommes und Fanta ließen die Zeit kurz werden. Zudem füllte sich der Block Zug um Zug. Alles gut. Während ich zwischen Versorgungsstand, Toilette und eigener Nahrungsaufnahme pendelte, hatten die beiden Jungs ihren Spaß. Dank nette Borussen im Block, hatten die beiden auch immer eine gute Sicht aufs Spielfeld.

Es war schwierig abzuschätzen, wie die Mannschaft aus der Winterpause kommen würde. Die Ponys waren im Aufgalopp, während wir unser letztes Spiel in Köln ja in den letzten Minuten hergeschenkt hatten. Recht schnell zeigte sich, dass unsere Jungs hoch motiviert und sehr gut vorbereitet waren und die Ponys wenig entgegen zu setzen hatten. Ein wenig Zittern zwischendurch, das wars.

Mit einem hochverdient 3:1 Auswärtssieg ging es wieder heim. Rund um die Nord war die Stimmung nun nicht mehr ganz so gut. Die Jahrhundertelf der Ponys hatte es Mats irgendwie angetan und er fragte auf dem Weg die Namen der Spieler bei mir ab. Beim Jahrhunderttrainer, Hennes Weisweiler, meinte er, der würde ja wie der Geißbock in Köln heißen… Aua, das vor der Nordkurve der Ponys. Hoffentlich hats keiner gehört… Ich erklärte ihm dann schnell, dass dieser Vergleich hier zu schmerzhaften Erfahrungen mit dem Gegner führen könnte…

Die Rückfahrt war dann wie gewohnt in Gladbach. Man sitzt im Auto und wartet und wartet und wartet. Dann bewegt man sich mal wieder 2-3m und dann geht die Warterei von vorne los…

Gelungener Rückrundenauftakt im Ponypark.


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger, Mats, Lars

Einmal Niedersachsenstadion


12.09.2015 Hannover 96 – BVB 2:4

Mit zwei Schwarz-Gelbsucht-Reisegruppen ging es Richtung Niedersachsenstadion. Die Reisegruppe Manolo, Mo und Holger reiste per ICE aus Dortmund an, Robi. Chrissy und Horti per PKW aus der münsterländischen Provinz.

Der Zug war erwartungsgemäß sehr schwarzgelb. Mit ein paar Kaltgetränke gestaltete sich die Anreise recht kurzweilig und so erreichten wir die Landeshauptstadt dann auch recht zügig. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg durch die ziemliche volle Innenstadt Richtung Stadion. Mit ein paar Zwischenstopps erreichten wir dann auch das Gelände des Niedersachsenstadions und suchten den Weg zum Gästeblock.  
 

 
Dort wartete bereits die Warendorfer Abordnung auf uns, so dass wir uns bald auch durchs Drehkreuz ins Stadion drückten.

Endlich mal wieder ein Gästebereich, in dem nicht schon mit Panik in den Augen, unterstützt von bis an die Zähne bewaffneter Sicherheitsleute empfangen wird. Sehr sympathisch auch, dass man die Getränke nicht einschränkt, sondern ganz normal verkauft… Einzig die Organisation des Stadiondeckels bzw. 96-Karte ist schwierig. Egal, auch das wurde zeitnah erledigt, so dass man sich dann auch ein gemeinsames Plätzchen im Block suchen konnte. Die Stimmung war ausgelassen, das Bier wurde auch zügig geleert. Das Spiel entpuppte sich schnell als unterhaltsam, auch wenn 96 entgegen allen Naturgesetzen in Führung ging. Doch zur Halbzeit wurden die Dinge scheinbar wieder gerade gerückt und wir gingen mit einer 2-1 in die Pause. Unerklärlich dann, weshalb wir uns den Ausgleich fingen. Naja, auch 96 war das schleierhaft, so dass man sich dazu genötigt sah, uns durch ein Eigentor wieder auf die Siegerstraße zu bringen. Ein Elfer kurz vor Schluss erstickte dann die letzten Zweifel am erneuten Auswärtssieg dieser jungen Saison.

Nach Spiel verabschiedeten wir uns. Die Warendorfer zogen zum Auto, wir zu Fuß Richtung Bahnhof. Die Zeit wurde eng und wir drohten den Zug zu verpassen. Es reichte dann glücklicherweise doch noch auf den letzten Drücker. Der Weg führte sofort ins Bordbistro, wo man gleich mit ein paar 96ern das Spiel beim fanfreundlichen Kaltgetränk analysierte. Nach einem unfreiwilligen Zwischenstopp in Bielefeld, setzten wir schlussendlich unsere Reise mit dem Regionalexpress nach Dortmund fort.

Bie-Bie-Bielefeld, da hab ich ein Bier bestellt…


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger, Manolo, Mo, Chrissy, Horti, Robi

Sonntags im Industriegebiet


23.08.2015 FC Ingolstadt 04 – BVB 0:4

Sonntagsspiel sind schon ein Dorn im Auge eines jeden Auswärtsfahrers. Sonntags irgendwo in der bayrischen Pampa bei einem traditionsbeladenen Neuling in der Liga sind dann noch mal die Schaumkrone auf dem Pils…

So klingelte der Wecker bereits gegen 4 Uhr an diesem Sonntagmorgen. Der Bus Richtung Audi-Stadt startete bereits um 05:30 Uhr vom Dortmunder Busbahnhof. Das erste Hefeteilchen also um 05 Uhr morgens, eigentlich die Zeit am Wochenende, wenn man das letzte Kaltgetränke vom samstäglichen Streifzug durch die Gemeinde nimmt…

Nach nur 6 Stunden feuchtfröhlicher Busfahrt erreichen wir Ingolstadt, d.h. wir steigen irgendwo an einem See aus mit Wald aus. Von Stadt und Stadion nichts zu sehen. Ein findiger einheimischer Wirt hatte ein paar Tage zuvor Werbung für sein idyllisches Lokal bei sämtlichen BVB-Fanclubs per Mail gemacht und so steuerte unser Bus dieses Lokal an. Zugegeben, sehr nett und urtypisch. Schnell gabs einheimische Kost auf die Gabel und ins Glas. Schnell kam man auch mit einigen Einheimischen ins Gespräch, die sichtlich überrascht – aber doch freundlich – vom schwarzgelben Mob bei der mittäglichen Brotzeit wurden. Fußball und Ingolstadt – das passt nicht. Ja, die Buyern oder der Club, die sind eigentlich des Ingolstädter Lieblingsclubs. Der FCI läuft nebenher, weils gerade bequem ist. Wenn schon Sport aus der Heimat, dann Eishockey, wo man als amtierender Meister ja auch durchaus erfolgreich ist.

Nach ein paar Pils bzw. Bräu machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Dieses lag fußläufig am Rande des Naherholungsgebiets. Unterwegs luden wir noch ein paar Kaltgetränke an einem Büdchen nach. „Pottbrause“, wie man abfällig unseren Wunsch nach Pils kommentierte…

Nach ca. 20 Minuten verließen wir das idyllische Plätzchen und standen auf einmal mitten in einem Industriegebiet. Die ersten Ingolstädter bekamen wir nun auch zu Gesicht. Das Stadion konnte also nicht weit sein. Zwischen Bauhof und Holzgroßhandel tauchte es dann auch auf. Schmuckkästchen wäre der falsche Ausdruck, architektonisch anspruchsvoll wäre übertrieben und Flair und Charme suchte man allenfalls auf den Brachflächen davor. Ein typischer Betonklotz der Marke Gladbach, Hoffenheim usw. Wie übliche, verzichtete man auch gleich auf die Fanversorgung vorm Stadion. Im Stadion wurde das leider mittlerweile fast überall übliche alkoholfreie Getränk angeboten. Eine Unart, die sich besonders in den Stadien der neueren Bundesligaclubs eingebürgert hat.

Die Stimmung der Heimfans war ganz passabel. Irgendwie merkte man, dass das Spiel etwas Besonderes war. Immerhin das erste Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte und dann gleich gegen uns. Der Gästeblock war voll und die Stimmung entsprechend gut. Das Spiel ist schnell erzählt. Nach abwartender, teilweise zäher erster Halbzeit, folgte der kurze Prozess in Halbzeit zwei. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung.

Nach dem Spiel stiegen wir gleich aus dem Block stolpernd in den Bus. Dieser parkte quasi direkt vorm Gästeblock. Die Rückreise verlief entsprechend. Die trockene Zeit im Stadion musste kompensiert werden. Aber irgendwann mussten auch wir Tribut zollen und die letzten 100 km gingen wir schon mal in die Einschlafphase über. Um 01:30 Uhr am Montagmorgen erreichten wir den ZOB in Dortmund.

Ochsentour, aber sehr geil. Trotzdem, Sonntagsspiele bei denen man quer durch die Republik reisen muss, muss man nicht immer haben…


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Schwarzgelbe Grüße von
:

Holger